Der Mensch hat Parasiten, seit er existiert – und länger (Teil 2)

Der Mensch hat Parasiten, seit er existiert – und länger (Teil 2)

Im Folgenden lesen Sie den Bericht von einem deutschen Arzt, Dr. med. Adrian M. Stoenescu. Das Thema Parasiten wird aus Sicht eines Schulmediziners von allen Seiten durchleuchtet. Offen, schonungslos, sachkundig. Es geht um ganz persönliche Erfahrungen, Erkenntnisse und Denkwandel. Unbedingt zu Ende lesen, auch wenn es lang ist.

Autor: Dr. med. Adrian M. Stoenescu

Ursachenmedizin

Nach dieser langen Odyssee habe ich begonnen, zahlreiche Ausbildungen rund um Parasiten und deren Behandlung zu machen. Ich wollte die Krankheit namens „Parasitose“ oder – wie der Volksmund sagt – „Wurmbefall“, endlich verstehen.

„Herr Doktor, wir leben doch nicht in Afrika, sondern in Deutschland! Wie kommen Sie auf Würmer?“, werde ich von meinen Patienten oft gefragt. Nun ja, ich kann nicht täglich die ganze Geschichte erzählen, höchstens kurze Ausschnitte.

Von einem Schmerzmediziner zum Parasitenspezialist

Wie ging ich vor? Dem Internet sei Dank habe ich schnell Literatur gefunden und mir einen Überblick verschafft. Ausschlaggebend aber war meine hochverehrte Kollegin und EAV-Pionierin Frau Dr. Ingrid Fonk aus Tutzing. Eine wahre Revoluzzerin auf diesem Gebiet. Persönliche Gespräche und ihr Buch „Darmparasitose in der Humanmedizin“ haben mich schnell auf die richtige Bahn geführt.

87 Diagnoseschlüssel zur Parasitologie

Das Arztprogramm im Computer meiner Praxis habe ich ebenfalls „befragt“ und ich erfuhr, dass es sage und schreibe kassenmäßig 87 Verschlüsselungsdiagnosen zum Thema Parasiten und Parasitenschmerz gibt. Ein Hammer!

Habe ich die ganze Zeit geschlafen?

  • Nervenschmerzen (Polyneuropathie),
  • Gelenkschmerzen (Arthritis),
  • Muskelschmerzen (Myopathien),
  • Muskelentzündungen(Myositis),
  • Wirbelsäulenschmerzen (Spondylopathie).
  • Spielen Parasiten bei der Fibromyalgie (Ganzkörperschmerzen) auch eine Rolle?

All diese Diagnosen sind tagtägliche „Arbeit“ in meiner Schmerzpraxis! Bis dahin hatte ich gedacht, dass Parasiten eher in Albträumen vorkommen – und nicht in der Arztpraxis.

Die Parasitologie. Ein Stiefkind der (Human)Medizin

Warum wusste ich und wissen bis heute viele meiner Kollegen nichts davon? Die Antwort ist verblüffend einfach. Das Fach „Parasitologie“ im 3. Semester des Medizinstudiums hatte keine wirkliche Bedeutung, war eher als eine Art „medizinische Zoologie“ angesehen, war eher lästig und befremdlich.

Seit dem Studium hat keiner mehr an Parasiten oder Parasitenbefall gedacht. Ausnahme sind Hunde- und Katzenbesitzer. Denn in der Tiermedizin spielt das Wissen über Parasiten eine sehr große Rolle. Ich selbst habe immer Spaß, wenn ich meine Patienten befrage, ob sie den eigenen Hund entwurmt haben? Die Antwort ist immer positiv: „Ja, natürlich!“ Meine nächste Frage ist, ob sie sich selbst schon einmal entwurmt haben? Man lebe doch mit dem Tier unter einem Dach. Die Antwort ist immer negativ. Letztlich stimmen die Patienten mir dann doch fast ausnahmslos zu: „Ja, Sie haben Recht. So habe ich das bisher noch nie gesehen.“

Ausgebildete Parasitologen sind selten

Selbst in Parasitologie ausgebildete Laborärzte sind selten. In Deutschland hat Labordiagnostik grundsätzlich einen sehr hohen Stellenwert: Findet man nichts im Labor, gibt es keinen Therapieansatz! Außerdem gibt es bei Parasiten (noch?) keine aussagefähigen Diagnostikverfahren, wie bei anderen Krankheiten, weil diese Kreaturen unglaublich raffiniert sind. Sie entziehen sich einfach dem üblichen Labornachweis. Gegen Bakterien und Viren kann unser Immunsystem Antikörper (Abwehrkräfte) bilden. Gegen Parasiten nicht. Das heißt, wir können uns jederzeit und neu infizieren, wenn wir nicht genug aufpassen.

Grundsätze des Parasitismus

Die menschliche Gesundheit wird von zahlreichen (Mikro-)Organismen wie Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten bedroht. Ein Parasit ist ein Organismus, der für die Erfüllung seines natürlichen Entwicklungszyklus‘ ein anderes Lebewesen braucht. Medizinisch heißt das Symbiose. Der Wirt zahlt die Zeche!

Machen wir uns nichts vor, Parasiten sehen uns lediglich als zweibeinigen Wirt, ein Nahrungs- und Transportmittel, das sie zum Überleben brauchen. Apropos Überleben, diese Kreaturen können tatsächlich problemlos unser gesamtes Immunsystem ausschalten oder so narren, dass das Immunsystem den „Gast“ für harmlos hält. Somit schaffen Parasiten eine Patt-Situation mit dem Körper, getreu dem Motto: „Du lässt mich leben und ich lasse dich auch leben.“ Eine klassische Symbiose. Leider kann sich dieses „harmonische“ Verhältnis Parasit – Wirt jederzeit durch Infektionen, Unfälle, Stress usw. verändern – und plötzlich werden die Parasiten unruhig, sprich: aggressiv. Das kann sich durch plötzliche, anfallsartige Symptome jedweder Art zeigen.

Das Geheimnis der Parasiten ist die Navigation. Das beste GPS ist nichts im Vergleich mit dem Ortungssystem eines Parasiten. Der menschliche Körper ist kein stiller Ozean, in dem man ruhig navigieren kann, sondern eine raue Welt, ein geschlossener Raum, in dem Flüssigkeiten wirbeln und schwappen und an jeder Ecke Gefahren drohen. Parasiten schaffen es trotzdem, jahre- und jahrzehntelang in uns zu überleben.

Die genetische Sprache der Säugetiere

Parasiten „sprechen“ die genetische Sprache der Säugetieren und Pflanzen, sie beherrschen das Vokabular der Hormone und Neurotransmitter. Sie „arbeiten“ mit Hilfe eines biochemischen Drogensortiments und schaffen es locker, sich in aller Öffentlichkeit zu verstecken, zum Beispiel direkt in den Immun-Fresszellen des Körpers. Und wer würde sie ausgerechnet da suchen? Parasiten machen den Wirt leichter angreifbar. Oder sie locken ihn auf die falsche Fährte, wie die parasitär befallenen Ratten, die direkt ins Maul der Katze „geschickt werden“, damit sie gefressen werden … und die Parasiten damit den Endwirt (die Katze nämlich) erreicht haben.

Parasiten finden immer die Schwachstellen in der Verteidigung ihres Wirts und nutzen sie zum eigenen Vorteil. Der Parasit ist der Puppenspieler. Der Wirt seine Marionette.

Parasiten treiben die Evolution durch geschlechtliche Fortpflanzung voran. Die Männchen sind immer selbst parasitär befallen. Ihnen bleibt bei allem Widerstand gegen den eigenen Befall aber genug Energie, um gesunde Gene an die Weibchen abzugeben. Ob Parasiten zum Schluss ihre Wirte verschonen oder töten, hängt davon ab, ob sie ihr evolutionäres Ziel erreichen konnten: die Fortpflanzung.

Aber ich will nicht nur schlecht über Parasiten reden. Parasiten sind nämlich auch ein Zeichen für ein intaktes Ökosystem. Sie sind ökologische Wächter und haben auch eine Schutzfunktion im Körper. Ich denke beispielsweise an das Einspeichern von Schwermetalle, Schutz vor Allergien u.v.m.

Globalisiert und multikulturell

Es mag Sie überraschen, aber im Vergleich zu unseren Vätern hat es noch keine Generation gegeben, die sich den Gefahren einer Parasitose derart ausgesetzt hat, wie die heutige. Ich spreche nicht von iPhone oder Facebook. Denken Sie einfach an den extremen Tourismus in warme Länder. Türkei, Nord-Afrika, die Kanarischen Inseln sind nur einige Flugstunden von Deutschland entfernt. Und wir sind eine multikulturelle Gesellschaft geworden mit einer Vielzahl hier lebender Ausländer aus – medizinisch gesprochen – „durchseuchten“ Gebieten: Der Balkan, das ehemalige Jugoslawien, die Türkei, Russland. Und einem Parasiten ist es ziemlich egal, ob er in einem asiatischen oder einem europäischen Körper Nahrung findet.

Die Haltung von Haustieren hat mittlerweile historische Ausmaße erreicht: Kaum ein Haushalt mit Kind ohne ein Haustier! Ein Patient von mir, der kleine 12-jährige Luca, wünschte sich zu Weihnachten mongolische Wüstenrennmäuse, die von seinem Vater direkt aus Asien importiert wurden. Luca bekam gleich drei davon.

Auch unsere Essgewohnheiten haben sich verändert. Uns schmecken Sushi, Carpaccio, Tartar, Steaks medium gebraten – oder sogar blutig. Viele dieser Nahrungsmittel werden per Frachtschiff nach Deutschland importiert. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr gesundheitsbewusste Menschen, die alles ungespritzt und unbehandelt frisch vom Markt kaufen und essen. Diese Menschen kaufen zwar keine Insektizide oder Herbizide mehr, aber Parasiten sind sozusagen im Preis inbegriffen.

Alles hat seinen Preis

Der Tribut des modernen Lebens, Umwelt, Ernährung, chemische Medikamente und Toxine ist ein schwaches Immunsystem. So haben Parasiten, aber ebenso Bakterien und Viren, leichtes Spiel. Die Globalisierung führt quasi zu einer Turboverbreitung aller möglichen Dinge, auch der Parasiten. Ein Wurm, den es bisher nur in Südostasien gab, kann morgen schon in einer Fischkiste mit dem Flugzeug in New York landen oder in ein paar Wochen mit dem Containerschiff in Hamburg vor Anker gehen. Die Grenzen für Parasiten sind längst aufgehoben.

Parasitenarten

Es gibt etwa 35 verschiedene Parasiten, die auf das „Hotel Mensch“ angewiesen sind: 18 Würmer, 10 Einzeller (Protozoen) und 6 Blutsauger. Manche von ihnen sind Dauergäste, echte Menschenparasiten, andere parasitieren zufällig, wenn es sich gerade so ergibt, beim „Hotel Mensch“ vorbeizukommen, weil sie meist im Freien leben. Wiederum andere sind die Opportunisten, die geduldig und brav auf die richtige Gelegenheit zur Vermehrung warten.

Die Beschreibung einiger Parasiten erspare ich Ihnen bewusst, dafür gibt es 400 Seiten Bücher voller Einzelheiten. Nur weil die meisten meiner Patienten glauben, Parasiten wären meterlange Gebilde, die auf eklige Art und Weise selbstständig aus dem Darm hüpfen, möchte ich hier Klarheit schaffen. Diese großen „Tagliatelle“, die man mit bloßem Augen sieht, sind Bandwürmer (Taeniae), mehr nicht. Leider sieht man die anderen Parasitentypen ohne Mikroskop gar nicht. Ich spreche hier von den Gattungen der Fadenwürmer (Spulwürmer), der Egel (Saugwürmer) und der Urtierchen (Protozoen). Sehr, sehr kompliziert, nicht wahr? Leichter zu verstehen wäre, wenn ich Ihnen verrate, dass es, je nach Ansiedlungsorgan, Leber-, Lungen-, Herz-, Bauchspeicheldrüsen-, Gehirn- oder Darmwürmer gibt, die entsprechenden Symptome beim Menschen verursachen.

Persönlich finde ich am häufigsten Ascariden (Fadenwürmer), Taenien vom Schwein (Bandwürmer) und Amöben (Protozoen). Auch Parasiten in unserem Körper befinden sich – wie alle Lebewesen – ständig in verschiedenen Lebensphasen: Eier, Larven, Erwachsene, Greise, was die Therapie ziemlich verkompliziert.

Infektionswege

Die meisten parasitären Infektionen bei Menschen entstehen im Ausland. Aber wie infizieren wir uns denn genau?

  1. Direkter körperlicher Kontakt:
    Mensch -> Mensch, Tier, Insekt -> Mensch
    Haustiere: Hunde, Katzen und andere Haustiere.
    Menschen: Kleinkinder im Kindergarten (oral-faecaler Weg), Endoskope für Darm-Magenspiegelung. (Achtung: Die üblichen Desinfektionsmittel töten alles … außer Parasiten!)
  2. Kontaminierte Lebensmittel:
    a) Trinkwasser (Chlor tötet keine Parasiten), Salate, Obst und Gemüse (die mit diesem Wasser gewaschen werden oder aus Anbaugebiete mit tierischer oder menschlicher Düngung stammen), Eiswürfel;
    b) Rohe Nahrung: Fleisch: Rind und Schwein (Steaks, Tartar, Carpaccio); Fisch (Sushi, Tartar); Früchte asiatischer Herkunft; Rohmilch (beliebt ist der Kinderurlaub auf dem Bauernhof!)
  3. Kontaminierte Plätze:
    Sandkästen, Rasen, Camping- und Rastplätze, Sandstrände;
  4. Infizierter Staub:
    Landwirtschaft, Klimaanlagen, Stofftiere;
  5. Insekten:
    Fliegen, Flöhe, Mücken;
  6. Reisen in tropische und warme Länder:
    Es ist nicht immer Afrika, die Dominikanische Republik oder andere tropische Ziele, sondern auch Spanien (Canaren), Italien, Griechenland, Balkan, Türkei.

Ich kann Ihnen versichern, dass diese Liste bei weitem nicht komplett ist.

Wie machen Parasiten uns krank?

Sehr, sehr raffiniert. Sie manipulieren biochemisch unser Immunsystem derart, dass es sie nicht als Eindringlinge erkennt und sie somit nicht einmal angreift. So leben Parasiten wie in Abrahams Schoß. Unser armes Immunsystem ist noch nicht einmal in der Lage, Antikörper gegen Parasiten zu bilden. Deshalb bleiben Parasiten selbst im Labor sehr lange unentdeckt.

Manchmal verschließen Parasiten Gänge in unserem Körper komplett: Gallengänge, sogar den Darm, den Gehörgang, die Vagina und Blase. Das alles hat entsprechend gravierende Symptome. Einige Parasiten verursachen schwere Allergien, auch Nahrungsmittelallergien. Auch Allergien fallen nicht einfach vom Himmel.

Parasiten sind heimtückische Wesen, sie dringen so gut wie nie allein in uns ein, sie bringen Trittbrettfahrer mit: böse Darmbakterien, Borrelien (deswegen sollte man die Borreliose nie allein behandeln!), Toxine, Schwermetalle, Tiermikroben. All dies ist unbedingt in der Diagnostik und Therapie zu berücksichtigen, will man wirklich gesund werden bzw. den Patienten erfolgreich behandeln. Schon seit 1913 weiß man, dass nicht nur Bakterien und Viren, sondern auch Parasiten Krebs verursachen, zum Beispiel Dickdarm, Leber, Gallengänge, Blase, Nieren.

Parasiten im Körper? Die Zeichen erkennen

Genug der Theorie. Bei welchen Symptomen sollten Sie und Ihr Arzt an Parasiten denken? Häufig sind die Anzeichen eher allgemeiner Art, trotzdem sollten Sie die Zeichen, die Ihr Körper Ihnen gibt, nicht unterschätzen.

  • Ein plötzlicher Leistungseinbruch bei Kindern, Jugendlichen oder Sportlern?
  • Sie fühlen sich ohne Grund müde und ausgelaugt, Ihr Gewicht verändert sich (nach oben wie nach unten).
  • Sie bekommen Schweißausbrüche, ohne in den Wechseljahren zu sein. Sie frösteln ohne Grund.
  • Sie vertragen plötzlich Nahrungsmittel nicht mehr, die Sie immer gut vertragen haben. Oder Sie bekommen von heute auf morgen Allergien?
  • Juckt es in Ihrem Ohr oder auf der Haut? Beobachten Sie Ekzeme auf der Haut?
  • Ein Organ spielt plötzlich „verrückt“? Das Herz rast oder tut weh, so dass Sie Lebensangst bekommen. Der Blutdruck steigt oder fährt „Karussell“? Sie bekommen keine Luft, Asthmaanfälle häufen sich (Lunge)? Migräneattacken, Schwindelanfälle, Sehstörungen (Gehirn)?

Typisch für einen Parasitenbefall ist: All diese unklaren Symptome treten plötzlich auf, verschwinden wieder … und treten später erneut auf. Häufig treten auch gezielte Symptome auf, die jede medizinische Fachrichtung betreffen können:

Schmerzmediziner

Erwachsene: Wirbelsäulenschmerzen, Tennis-Arm Syndrom, Gelenkschmerzen, Migräne, Ganzkörperschmerzen (Fibromyalgie), Polyneuropathie, Hexenschuss ohne Grund;
Kinder: Migräne-Kopfschmerz, Bauchschmerzen

Internist / Hausarzt

Bauchschmerzen, Magen-Darmkrankheiten wie Geschwüre, Divertikulose-itis, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Heißhunger, Appetitlosigkeit, Reizdarm, Verstopfung oder Durchfall; ständig wechselnde Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Laktose-, Fruktose-, Glutenintoleranz, Blutarmut (ohne offensichtliche Blutung)

Kinderarzt

Blässe, ADHS, Müdigkeit, Nervosität, neurologische Krankheiten, Infektanfälligkeit, Fieberkrämpfe, Otitis, Afterjucken, nächtliches Schreien, Angst

Hautarzt

Haut: chronische Ekzeme (Kopfhaut, Gehörgang), Haarausfall, Neurodermitis-Schübe; After: Juckreiz, Fissuren, Abszesse, Kondylome, Ekzeme

Psychiater

Plötzliche Depressionen ohne Voranzeichen, Angst-Panik-Zustände. Auch Augenarzt, Urologe oder HNO-Arzt können in ihrer Praxis Symptomen und Krankheiten, die auf eine Parasitose deuten, begegnen.

Wie lässt sich ein chronischer Parasitenbefall diagnostizieren?

Nun ja, ich habe bereits erwähnt, dass es nicht einfach ist. Die Symptome selbst aber können einen ziemlich sicheren Hinweis geben.

  1. Labor Blut: Selten findet man Hinweise wie erhöhte Immunglobulin E (man denkt eher an Allergien als an Parasitose), die Eosi- nophilen sind erhöht. Spezielle Laboruntersuchungen wie sero- logische Screening-Tests sind teuer und nur in Speziallabors möglich.
  2. CT, MRT, Ultraschall: Man kann Zysten, Abszesse, Granulome sehen, diese werden aber selten mit Parasiten in Verbindung gebracht.
  3. Stuhlprobe: Man sollte meinen, dass man hier endlich fündig wird. Weit gefehlt! Weil Parasiten nicht unbedingt willig sind, im Dickdarm (auch in Leber-Gallenblase, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Gehirn und anderen Organen!) zu bleiben oder den Körper mit dem Stuhl zu verlassen.

Außerdem sind die normalen Stuhlprobengefäße, die der Patient selbst per Post ins Labor schickt, trocken, und das Ergebnis fast immer negativ. Für manche Parasiten ist der Postwegeinfach zu lang, sie sterben bereits 10 Minuten nach dem Stuhlabgang und sind somit unter dem Mikroskop nicht mehr identifizierbar. Weshalb moderne Labors zunehmend eine spezielle Konservierungssubstanz (SAF) verwenden, die Wurmeier im Stuhlprobengefäß fixieren und bewahren, jedoch nicht abtöten.

Der Tripple Faeces Test

Mit dem Tripple Faeces Test (TFT) hat der Arzt eine größere Chance, Parasiten zu erkennen: immerhin 70–80 %. Alle anderen Diagnostikverfahren waren für mich eher enttäuschend. Die Patienten hatten glaubhafte und nicht zu ignorierende Beschwerden. Ich habe gesucht, nichts gefunden, habe weitergesucht … und bin in der Naturheilkunde fündig geworden.

In meiner Praxis haben sich elektrophysikalische Testungen mit der PSE-Methode (Psychosomatische Energetik nach Dr. Reimar Banis) und der IST-Diagnostik nach Dr. Ingrid Fonk, eine moderne Variante der Elektroakupunktur nach Dr. Voll (EAV), sehr bewährt.

Parasitendiagnostik – akut und chronisch

Ich selbst verwende in meiner Praxis zwei hervorragende Methoden, um Parasiten zu diagnostizieren.

  • Die Psychosomatische Energetik-Methode nach Dr. Reimar Banis
  • Die IST-Methode nach Dr. Ingrid Fonk

Für diese Diagnostikmethoden braucht der Naturheilkundler Testampullen, die ich in den Testsätzen von Frau Dr. Fonk und vom Heilpraktiker Alan Baklayan beziehe. So ausgerüstet bin ich innerhalb einer Stunde in der Lage, eine Parasitose zu finden und eine gezielte Parasitenkur festzulegen.

Parasitentherapie – akut und chronisch

Eine Parasitose lässt sich schulmedizinisch, homöopathisch, mit Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlich therapieren. Bei einem akuten Parasitosebefall (z.B. bei Kindern oder frisch nach dem Urlaub) ist die gesamte Problematik damit nach einigen Tagen vorbei. Die häufigsten Parasiten, die ich in meinem Schmerzzentrum diagnostiziere, sind Fadenwürmer (z.B. Ascariden) und Protozoen (z.B. Giardia lamblia und Amöben), dann Bandwürmer.

Zusammenfassung

Ein Parasitenbefall ist keine Schande und hat wenig mit der persönlichen Hygiene zu tun. Auch Deutschland ist ein Parasitenland, selbst wenn Ärzte hierzulande möglicherweise nicht genug daran denken und deshalb eventuell nicht gezielt danach suchen. Viele chronische Krankheiten und viele chronische Symptome können immer auch eine parasitäre Ursache haben. Parasiten sind keine Einzelgänger. Meist bringen sie Bakterien, Viren, Pilze und andere Parasiten (!) gleich mit. Daher verstehe ich die Parasitentherapie als ganzheitliche Herausforderung, die sehr ernst zu nehmen ist, wenn man wieder gesund werden möchte – oder als Arzt und Naturheilkundler seine Patienten möglichst erfolgreich behandeln will.

Schlussbemerkung

Lassen Sie mich abschließend noch einmal zurückkommen auf meine Mutter. Aus heutiger Sicht bin ich sicher, dass sie schon sehr lange an Parasitose litt. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß, hätten mir die Methoden, mit denen ich heute arbeite, schon damals zur Verfügung gestanden, hätte ich wahrscheinlich mehr für sie tun können. Ich hatte damals keine Ahnung! Meine Mutter würde es verstehen, still und bescheiden wie sie war. Für mich war ihr Leidensweg und ihr Tod der erste Anstoß, mich in dem leicht exotischen Fachgebiet der Parasitologie zum Spezialisten fortzubilden. Und dafür bin ich dankbar. Nicht zuletzt meiner Mutter.


in gekürzter Fassung, den vollständigen Bericht finden Sie unter:
https://nwzg.de/der-menschliche-koerper-ein-paradies-fuer-parasiten/

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